Sehr geehrte Klientinnen & Klienten,
auch wir kommen nicht darum herum in Zeiten des Coronavirus (COVID-19) besondere Maßnahmen zu ergreifen. Wir nehmen die aktuellen Entwicklung sehr ernst! Damit wir auch in Zukunft für Sie und Ihre Vierbeiner da sein können, bitten wir Sie um Ihre aktive Mithilfe eine Übertragung zu vermeiden. Dazu ist es auch bei uns erforderlich jegliche Kontakte auf das Notwendigste zu beschränken.
Deshalb gelten ab sofort und bis auf Weiteres folgende Regeln und Maßnahmen in unserer Tierklinik:
· Alle Patienten unserer Kleintierpraxis werden direkt von uns in unserem Wartebereich übernommen und alle Patienten unserer Pferdeklinik vor der Pferdeambulanz.
· Wir nehmen mit Ihnen telefonisch Kontakt auf, um alle notwendigen Infos, Behandlungen & Notwendigkeiten mit Ihnen direkt zu besprechen.
· Bitte denken Sie auch an uns! Sollten Sie oder ein Mitglied Ihres Haushalts COVID-19 positiv getestet sein und / oder sich in vorübergehender Quarantäne befinden, so teilen Sie uns dies unbedingt vorab mit!
Besuche stationärer Patienten sind leider nicht möglich! Jegliche Ausnahmen müssen vorab mit uns vereinbart und besprochen werden!
Wir sind uns unserer Verantwortung und Aufgabe mehr als bewusst und versprechen Ihnen, dass wir uns hervorragend um Ihre Vierbeiner kümmern!
Vielen Dank für Ihr Verständnis & Ihr Vertrauen. (Stand 26.03.2020)
DAS NEUE CORONAVIRUS
WICHTIGE INFORMATION FÜR UNSERE TIERHALTERINNEN UND TIERHALTER
SARS-CoV-2 ist ein Betacoronavirus der Familie Coronaviridae und verursacht die Erkrankung COVID-19. Andere Coronaviren können unter anderem Säugetiere, Vögel und Fische infizieren. Die bereits bekannten Coronavirusinfektionen bei Hund und Katze werden von der Gattung Alphacoronavirus verursacht und führen zu milden Magendarm- und Atemwegserkrankungen, sowie bei der Katze in seltenen Fällen zur felinen infektiösen Peritonitis (FIP). Wichtig ist, dass sich diese Viren vom neuen Coronavirus SARS-CoV-2 klar unterscheiden. Der Ursprung von SARS-CoV-2 ist noch nicht vollständig geklärt, man geht im Moment davon aus, dass es ursprünglich von Tieren stammt. Möglicherweise liegt der Ursprung dieses Virus bei einer Fledermausart.
Stellt das neue Coronavirus eine Gefahr für Hunde und Katzen dar?
Die kurze Antwort darauf ist NEIN. Auch in Gegenden, in welchen sich COVID-19 schnell ausbreitete gibt es im Moment keine Hinweise, dass Hunde und Katzen an COVID-19 erkranken. Jedoch befinden wir uns in einem schnell voranschreitenden Prozess und Veränderungen dieser Lage müssen beobachtet und überprüft werden.
Vor wenigen Tagen wurde publiziert, dass ein Hund in Hong Kong, dessen Besitzer sich mit SARS-CoV-2 infiziert hatte, in einem Abstrich der Maul- und Nasenhöhle schwach positiv für das Virus getestet wurde. Der Hund zeigte keine Krankheitssymptome. Da die eingesetzten Testmethoden sehr empfindlich sind und auch sehr kleine Virusmengen nachweisen können, könnte das positive Resultat auch von einer Kontamination der Nasen- und Maulschleimhaut des Hundes aus der virushaltigen Umgebung herrühren.
Die bereits bekannten Coronaviren von Hund und Katze (canines Coronavirus und felines Coronavirus) sind klar von dem aktuell zirkulierenden SARS-CoV-2 zu differenzieren und bergen kein bekanntes Risiko für den Menschen.
Ist mein Haustier ein potentielles Risiko für eine SARS-CoV-2 Übertragung?
Zurzeit gibt es keine Hinweise, dass Haustiere eine wesentliche Rolle bei der Übertragung von COVID-19 spielen. Beim Umgang mit Haustieren sollten jedoch generelle Hygienemassnahmen immer eingehalten werden, um das Risiko der Übertragung von Krankheitserreger zwischen Haustier und Mensch zu reduzieren (s. unten).
Sollte ich den Kontakt mit Tieren vermeiden, wenn ich krank bin?
Beim Bestehen einer Infektionskrankheit ist es generell ratsam den Kontakt mit anderen Lebewesen einzuschränken. Trotzdem sollte für die Pflege Ihrer Tiere ausreichend gesorgt werden.
Was muss ich beachten, wenn bei mir als Tierhalter der Verdacht einer SARS-CoV-2 Infektion besteht oder bereits eine gesicherte Diagnose vorliegt?
In einer solchen Situation ist es ratsam, alle möglichen Übertragungswege zu kontrollieren und den Kontakt zu anderen Lebewesen, einschließlich Haustieren, einzuschränken. Hunde aus einem Quarantänehaushalt sollten nur angeleint und kurz an die frische Luft geführt werden, damit sie ihre Bedürfnisse erledigen können. Kontakt mit anderen Menschen und Tieren ist dabei nach Möglichkeit zu vermeiden. Sollte Ihr Haustier während Ihrer eigenen Quarantänezeit erkranken und tierärztliche Hilfe benötigen, kontaktieren Sie uns vorab telefonisch und informieren sie uns ausdrücklich über die Quarantänesituation.
Was muss ich beachten, wenn ich Kontakt mit Tieren von COVID-19 erkrankten Personen habe?
COVID-19 wird von Mensch zu Mensch über Tröpfchen nach Niesen und Husten oder engen Kontakt übertragen. Einige Viren, einschliesslich der Coronaviren, können auch indirekt übertragen werden, wenn das Virus auf Gegenständen gelangt. Coronaviren können dort einige Tage infektiös bleiben. Das kann auch mit Viren passieren, welche von einem infizierten Menschen auf ein Haustier gelangen. Daher ist es wichtig, bei Kontakt mit Tieren aus Haushalten mit erkrankten Personen die empfohlenen Hygienemassnahmen strikt einzuhalten.
Muss ich mein Tier gegen Coronaviren impfen?
Die Impfung der Haustiere gegen bereits bekannte Coronaviren (FIP, canines Coronavirus) zum Schutz vor COVID-19 ist nicht indiziert. Gegen COVID-19 gibt es gegenwärtig keinen Impfstoff.
Allgemeine Hygienemassnahmen im Umgang mit Haustieren
· Nach Kontakt mit dem Tier Hände gründlich waschen oder desinfizieren.
· Haustiere nicht im Schlafzimmer oder in den Betten der Familie übernachten lassen.
· Kein «Maul-zu-Mund»-Kontakt mit dem Tier; Ablecken des Gesichtes und der Hände durch Ihr Haustier nicht zulassen. Falls dies doch passiert ist, betroffene Stellen gründlich waschen.
· Liegeplätze von Haustieren sauber halten und Fressnäpfe regelmässig reinigen, am besten in der Spülmaschine; Spielzeug etc. regelmässig reinigen.
Eckersdorf, 15.03.2020
Dres. Eva und Wolfgang Schill